1.Riverwave Vergleich: Eisbach vs. Langenfeld vs. The Riverwave

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Wir haben uns bereits vergangenes Jahr auf die Reise nach Langenfeld begeben, um dort die stehende Welle zu testen. Nun sind wir in Richtung Mondsee im Salzkammergut aufgebrochen, um dort THE Riverwave zu surfen. Wir haben Max Neuböcks neue Welle auf Herz und Nieren getestet und wollen jetzt wissen, wie sie sich im Vergleich mit dem Eisbach und Langenfeld schlägt.

Der Vergleich bezieht sich auf folgende Kategorien:

  1. Preis
  2. Zugänglichkeit
  3. Szene
  4. Breite
  5. Power
  6. Gefahrenpotential
  7. Setting
  8. Crowds
  9. Nachhaltigkeit

Riverwave Vergleich: Preis

Langenfeld: 34,- Euro pro Stunde

The Riverwave: 22,- Euro für ein Tagesticket unter der Woche, 27,- Euro am Wochenende und 444,- Euro für die Jahreskarte

Eisbach: kostenlos

Während man in Langenfeld einen relativ großen Geldbeutel mitbringen sollte, fährt The Riverwave mit einem Kampfpreis auf 22,- Euro für einen Tag ist absolut fair, auch 444,- Euro für die Jahreskarte ist völlig in Ordnung. Sieger hier trotzdem der Eisbach, ganz nach dem Motto: free is better than cheap. 

Sieger: Eisbach

Zugänglichkeit

Das Surfen am Eisbach ist ausschließlich erfahrenen Surfern vorbehalten, in Langenfeld kann sich wirklich jeder ausprobieren. Die Welle in Langenfeld lässt sich mechanisch verstellen und kann so den unterschiedlichen Könnensstufen angeglichen werden. Auch The Riverwave lässt sich mechanisch verstellen, hier können unter der Woche vormittags Surfkurse gebucht und das Surfen ausprobiert werden.

Sieger: Punkteteilung Langenfeld/The Riverwave

Szene

Eisbach: Die Stimmung am Eisbach wird gerne auch etwas rauher  (man munkelt, es gäbe auch hin und wieder Handgreiflichkeiten), in Langenfeld geht es eher friedlich zur Sache. Dafür gibt es am Eisbach eine alteingessene Core-Szene, die für gute Stimmung sorgt (oder auch nicht) und das Surflevel am Bach gewaltig pusht.

Langenfeld: Auch Langenfeld hat sein Stammpublikum, dennoch ist die Bezahlwelle nicht so hoch frequentiert wie der Eisbach, was sicherlich auch mit dem stolzen Eintrittspreis zusammenhängt.

The Riverwave: The Riverwave hat mit der Saisonkarten Option schnell eine Local Crowd geschaffen. Generell gibt es in Österreich sehr viele gute Flussurfer, das Level dürfte hier  sehr bald gewaltig explodieren, so dass die Rapid Surfleague schon sehr bald keine Münchner Meisterschaft sein wird.

Sieger: keine Bewertung

Riverwave Vergleich: Breite

Eisbach: 12 Meter

The Riverwave: 10 Meter

Langenfeld: 8 Meter

Sieger: Eisbach

 

Power

Wellenvergleich: Eisbach, The Riverwave, Langenfeld
Die Pumpen in Langenfeld machen ordentlich Druck, sonst wären solche Sprays auch nicht möglich.

Eisbach und The Riverwave: Hier ist fast kein Unterschied festzustellen. Beide Wellen machen ordentlich Druck, Powersurfen absolut möglich.

Langenfeld: Wir waren an dieser Stelle tatsächlich extrem überrascht. Denn Langenfeld macht richtig Druck. Die Eisbachwelle und The Riverwave haben tatsächlich schon gewaltig Power, aber die 8 Pumpen in Langenfeld machen an dieser Stelle das Rennen. Die Wucht von der künstlichen Welle sticht hier gegen Mutter Natur.

Sieger: Langenfeld

Gefahrenpotential

Eisbach: Unter der Eisbachwelle liegen scharfkantige Störsteine. Es gab schon so manche Überlegung sie zu entfernen, aber man weiß nicht, inwiefern diese zur Statik der Welle beitragen. Deshalb gehen hier Stürze oft böse aus und man sieht sehr häufig Platzwunden.

The Riverwave: Hinter der Welle ist das Wasser sehr tief, Bodenkontakt daher sehr unwahrscheinlich. Trotzdem ist diese Welle immer noch halb-natürlich und nicht ganz ungefährlich. Ausgebildetes Rettungspersonal ist während der Öffnungszeiten vor Ort.

Langenfeld: In Langenfeld sind Stürze vergleichsweise harmlos, das mit Kunststoff überzogene Becken dämpft den Aufprall sehr gut. Das Zurückpaddeln im See ist einfach.

Sieger: Langenfeld

Setting

Ein Kanoa Foamy im Einsatz am Eisbach in München. Rider: Daniel Dingerkus
Die grüne Lunge Münchens: Der Eisbach im Herzen des englischen Garten. Foto: Kanoa Surfboards. Surfer: Daniel Dingerkus
Riverwave Vergleich
Surfen im Heidi Idyll. The Riverwave hat beim Setting klar die Nase vorne.

The Riverwave: Das Salzkammergut ist mit Sicherheit eine der schönsten Regionen, die Österreich zu bieten hat. Umrahmt von der Gamsfeldgruppe und umgeben von kristallklaren Gebirgsseen, gibt es wohl wenige Orte die schöner gelegen sind als die Welle in der Traun.

Eisbach: Im wunderschönen Englischen Garten gelegen, ist die Eisbachwelle die Touristenattraktion Nummer 1 in München. Und das zurecht. Er ist wirklich ein Traum für alle Riversufer, dieser Eisbach.

Langenfeld: Auch der Baggersee in Langenfeld ist sehr schön gestaltet. Es gibt einen künstlich angelegten Sandstrand und verschiedene kulinarische Optionen.

Sieger hier: The Riverwave. Allein aufgrund der Wasserqualität ist The Riverwave hier der klare Sieger. Berge, Seen, Surfen: hier kommt jeder auf seine Kosten.

Crowds

Eisbach: Hier geht es zum Teil zu, wie vor dem Schützenzelt am Oktoberfest. Zwar wird am Eisbach nach wie vor ordentlich gehatet, dennoch wagen sich immer mehr Surfer an die Welle in Münchens Zentrum (Leider auch viele, die dem ganzen eigentlich nicht gewachsen sind). Früher war man zumindest Nachts mit Flutlicht alleine, heute sieht man nicht selten auch Nachts an die 30 Surfer an der Welle. Crowdfaktor: 10

Riverwave Vergleich
Das besondere am Eisbach: hier lernt man Surfen, während einem im Durchlauf Tausende Menschen dabei beobachten. Auch Nachts ist es hier gerne mal relativ voll. Pic: Benson Photography

Langenfeld: Durch das Slotsystem sind immer gleich viele Surfer in einer Session an der Welle, pro Slot maximal 12 Surfer. Insofern entstehen hier keine allzu langen Wartezeiten. Allerdings hält sich die zahlende Kundschaft nur selten an ungeschriebene Riversurfgesetze – die Leute stehen deshalb deutlich länger auf der Welle als am Eisbach. Crowdfaktor3

The Riverwave: Österreich ist im Surffieber und das merkt man leider auch beim Schlange stehen. Trotz schlechtem Wetter war hier fast so viel los wie am Eisbach. Jedoch wird hier auf Etikette geachtet: keiner surft allzu lange und so geht das Warten einigermaßen schnell vorbei. Allerdings finden von 8-12 Uhr Surfkurse statt, wo das Teilnehmerfeld eingeschränkt ist. Das reduziert die Crowds erheblich. Ausserdem wurden für Montag und Mittwoch Season Tickets Holder only Tage eingeführt, was die Crowd nochmal erheblich schmälern dürfte. Crowdfaktor: 5

Sieger: Langenfeld

Nachhaltigkeit

Eisbach: Die Eisbachwelle ist irgendwann durch Baumassnahmen im Kanal entstanden. Verstärkt wird die Welle durch ein an Kletterseilen befestigtes Brett. Ein minimalinvasiver Eingriff. Die Welle verbaucht keine Energie. Nachhaltigkeitsfaktor: 10

The Riverwave: Die Riverwave ist nicht auf externe Energiequellen angewiesen. Lediglich die Rampe für die Einstellung der Welle benötigt in geringem Maße Strom. Darüber hinaus musste für die Welle ein Kanal neben dem Fluss ausgehoben werden. Nachhaltigkeitsfaktor: 8

Langenfeld: Die Welle entsteht durch 8 starke Wasserpumpen, die auf externe Energiezufuhr angewiesen sind. Allerdings kann die Welle wie ein Plug-In in einem See installiert werden und jederzeit entnommen werden. In diesem Fall in einem bereits existentem Baggersee. Dadurch ist keine Veränderung der Umwelt notwendig gewesen. Der Stromverbrauch der Pumpen ist allerdings mit 350kwh relativ hoch. Im Vergleich: ein 2 Personen Haushalt verbraucht 3000 kwh im Jahr. Nachzulesen gibt es das auch im Interview mit Hannes Schrot: https://dev.primesports.de/surf-langenfeld-interview-mit-hannes-schrot-pid24256/ Deshalb der niedrige Nachhaltigkeitsfaktor: 5

Sieger hier: Eisbach

Fazit Riverwave Vergleich

Nach Punkten ist in unserem Vergleich Langenfeld Sieger. Die Welle im Rheinland punktet mit Zugänglichkeit, Sicherheit und geringer Crowd. Vor allem für Anfänger sicher eine sehr gute Option sich mal auf einer Riverwave auszuprobieren. Für tägliches Surfen ist Langenfeld aufgrund des hohen Preises leider nur für Gutverdiener bezahlbar.

The Riverwave am Ebensee überzeugt mit einem sehr cleanen Wellenface, einem unglaublichen Setting und einem absoluten Kampfpreis. The Riverwave ist für die Locals topp und für uns immer eine Reise wert.

Der Eisbach, die Mutter aller Riverwellen ist und bleibt das Herzstück Münchens (zumindest für die Riversurfer). Allerdings empfehlen wir die Welle nur absoluten Könnern – die Störsteine unter Wasser sind scharfkantig und haben schon schlimme Verletzungen verursacht.

Auf der nächsten Seite findet ihr Videos zu den drei Wellen. Immer am Surfen: Quirin Rohleder

1 Kommentar

  1. Hey Münchner, mir kam zu Ohren das die Flosslände seit dem Wochenende ganztägig läuft. Ist da was dran? Wäre ja mal ein erster Schritt in Richtung Eisbach …

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