Morgen startet der Quik Pro in Hossegor, doch in welchem Zustand sind die Sandbänke und wer gewinnt am Ende? Contest Director Alain Riou hat uns diese und fünf weitere Fragen beantwortet:

1. Warum findet der Quiksilver Pro dieses Jahr in Culs Nus statt und nicht an dem legendären Spot Gravière direkt daneben, wo es immer mächtige Shorebreak-Tubes zu sehen gibt?

Das war ein schwere Entscheidung, aber am Ende bot Culs Nus einfach den besten Kompromiss. Hier gibt es im Moment immer surfbare Wellen, bei Ebbe wie bei Flut. Auf ein paar anderen Sandbänken gibt es zur richtigen Gezeit zwar bessere Wellen, aber eben nur für einen kurzen Zeitraum.

2. Dann werden wir dieses Jahr keine Gravière-Show zu sehen bekommen – also mächtige Barrels, in denen Kelly und Co. nur wenige Meter vor den Zuschauern verschwinden?

Nein, in Gravière gibt es gerade gar keine richtige Sandbank. Das ist noch eine Spätfolge der heftigen Stürme des extremen Winters vor zwei Jahren. Seitdem hat sich der Sand noch nicht wieder richtig gesetzt und die Sandbänke halten immer nur für kurze Zeit, bevor sie sich praktisch über Nacht wieder auflösen.

3. Wenn du dir einen Swell für den Contest wünschen könntest, wie würde der ausfallen?

6 bis 8 Fuß aus nördlicher Richtung. Wenn du dann siehst, wie Culs Nus bei Ebbe abgeht, glaubst du Halluzinationen zu haben. Mal sehen, was der Ozean für uns bereithält.

4. Nehmen wir an, der Swell ist nicht ideal. Liegt es dann an dir, ob der Contest startet oder nicht?

Das ist immer ein Entscheidungsprozess. Ich stehe so um 6 Uhr auf, also fast zwei Stunden vor Sonnenaufgang, und beobachte den Ozean im Dunklen. Viel sehen kann ich nicht, aber ich bekomme einen Eindruck und kann mit Kieren Perrow, dem WSL-Commissioner, sowie den Surfen diskutieren, ob wir grünes Licht geben oder nicht. Das ist etwas stressig, weil dir ständig jemand sagt, was du am besten tun sollst. Steht dann aber die Entscheidung, kann ich erstmal entspannen und frühstücken.

5. Wer hat das letzte Wort – du, Kieren Perrow oder die Surfer?

Am Ende entscheidet Kieren Perrow, aber die Meinung der Surfer wiegt viel. Kelly Slater selbst ist selten dabei, wenn wir über den Conteststart diskutieren. Aber hier in Frankreich hat auch die Meinung von Jérémy Flores viel Gewicht, weil er einfach so viel Erfahrung in diesen Beachbreaks gesammelt hat.

6. Letztes Jahr warst du zum ersten Mal Contest Director. Gibt es eine Entscheidung, die du gerne rückgängig machen würdest?

Nein, im Grunde lief alles gut. Okay, am Tag nach dem Finale feuerten die Beachbreaks aus allen Rohren. Aber wir konnten nicht warten und uns darauf verlassen, dass die Bedingungen wirklich so gut werden würden. Und an einem anderen Tag erwischte es Jeremy Flores, als er noch einen Heat surfen musste, obwohl die Bedingungen sich wirklich drastisch verschlechterten. So spielt eben das Leben, da kann man nichts machen.

7. Wer hat die besten Chancen, dieses Jahr den Quik Pro zu gewinnen?

Mick Fanning, er hat hier schon mehr Siege als alle anderen geholt und führt im Moment auch noch die Rangliste an.

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