Jeder wusste, dass am Montag ein mächtiger Swell in Nazaré eintreffen würde. Kein Wunder, dass schon im Morgengrauen für die Zuschauer kaum mehr ein Platz auf der Klippe vor dem Spot zu finden war.

Die Surfbedingungen waren heikel

Wer am Wochenende diese Swellvorhersage gesehen hatte, wusste, daSs Wellenfaces von bis zu 40 Fuß möglich waren. Kein Problem für die internationale Big-Wave-Crew, die sich in Portugal eingefunden hatte. Ein Problem war allerdings der Wind. Mit 20 Knoten fauchte der brutale Offshore den ankommenden Lines entgegen und erzeugte dabei teils hüfthohen Chop, durch den die Surfer zu navigieren hatten. Trotzdem saß Jamie Mitchell schon bei Tagesanbruch im Lineup auf seiner giftgrünen Gun und wartete auf seine Chance. Doch der Australier bezahlte seinen ersten Takeoff mit einem gebrochenen Board. Der Offshore hatte einfach soviel Spray erzeugt, dass Jamie fast blind die Orientierung verloren hatte.

Früh aufstehen war am Montag kein Problem für die Portugiesen.
Früh aufstehen war am Montag kein Problem für die Portugiesen.
Die Folgen eine Takeoffs. Das grün-gelbe Gun gehörte Jamie Mitchell.
Die Folgen eine Takeoffs. Die grün-gelbe Gun gehörte Jamie Mitchell.

Sebastian Steudtner war auch im Wasser…

und ritt als einer der ersten Tow-Surfer einen der größten Brecher des Tages.

https://www.instagram.com/p/BL9fdJthjwm/

Zwei Wege führen zum Takeoff

Entweder du bist Teil einer Crew, die über Jetskis verfügt und vom Hafen Richtung Lineup aufbricht. Oder du bist ein Einzelkämpfer. Dann musst du von einem Strand südlich der Zuschauerklippe lospaddeln und brauchst sicher 60 Minuten, bis du im Lineup bist. Einer, der den langen Weg nahm, war Tom Butler. “Zuerst musst du weit auf das Meer hinaus paddeln, um genügend Abstand von den Klippen zu haben. Du willst ja nicht direkt davor von einem Freakset erwischt werden – das wäre keine schöne Art zu sterben. Dann kannst du vielleicht eine oder zwei Wellen anpaddeln und surfen, bevor du mit dem Weißwasser an den Strand gespült wirst. Dann ist die Session entweder vorbei, oder du hast Glück und ein Jetskifahrer nimmt dich nochmal mit in den Lineup.”

Für Tom Butler hat sich die einstündige Paddeltour ausgezahlt.
Für Tom Butler hat sich die einstündige Paddeltour ausgezahlt.

Die dunkle Seite der Medaille

Wer von einem Set in Nazaré niedergewalzt wird, muss Härte beweisen. Holddowns von bis zu 30 Sekunden sind gar nicht so selten. Und wer einmal in der Impact-Zone gefangen ist, bekommt Welle um Welle auf den Kopf, bis er irgendwann am Strand angespült wird.

Der Brasilianer Lucas Chumbo kurz bevor die Welt um ihn herum dunkel wird.
Der Brasilianer Lucas Chumbo, kurz bevor die Welt um ihn herum dunkel wird.

Und noch ein Video von der Klippe

[fbvideo link=”https://www.facebook.com/surfnomade/videos/1326160264082487/” width=”500″ height=”400″ onlyvideo=”1″]