Costa Rica ist die neue Richtschnur in Sachen nachhaltigem Umgang mit unserer Natur. Die Schweiz Mittelamerikas hat das in die Tat umgesetzt, wovon unsere Politik seit Jahrzehnten nur spricht.
Costa Rica gewinnt seit mittlerweile 4 Jahren seinen Strom zu 99 % aus erneuerbaren Energiequellen und damit nicht genug: am letztjährigen Weltumwelttag gab das Land bekannt, dass bis 2021 der Gebrauch von single–use Plastik in Costa Rica komplett verboten sein soll. Jegliches Wegwurfplastik muss seit letztem Jahr von biologisch abbaubaren oder komplett recycelbaren Alternativen ersetzt werden, die nicht auf Öl-Basis produziert werden dürfen.
Kohlenstoffdioxid Neutralität
Es kommt noch besser: Carlos Quesada hat als ersten Akt nach seiner Amtseinführung zum Präsidenten Costa Ricas dem Kohlenstoffdioxid den Kampf angesagt. Zugegeben: es ist eine Herkules Aufgabe. Aber Quesada ist äußerst zuversichtlich das Costa Rica ab 2021 “klimaneutral“ ist. Das würde bedeuten, dass Costa Rica nicht mehr CO2 in die Atmosphäre blasen dürfte als im Orientierungsjahr 2005. Aber wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese grünen Versprechen letztendlich in die Tat umgesetzt werden?

Die Ticos haben ein grünes Gewissen und handeln sehr umweltbewusst. Es ist mittlerweile beinahe ein Teil von ihrem Nationalstolz, dass Costa Rica weltweit in den Top 5 rangiert im Genre der Stromgewinnung durch regenerative Energien. Leider reicht dieses Gewissen nur bis zum privaten KFZ. Im Transportsektor ist der ökologische Fußabdruck der Ticos nach wie vor um ein vielfaches größer als jener der Nachbarländer. Die Fahrzeuge haben einen Altersdurchschnitt von knapp 16 Jahren und sind im wahrsten Sinne des Wortes Dreckschleudern. Irene Cañas, stellvertretende Umweltministerin, ist diese Problematik bewusst und weiß wie derselben beizukommen ist: sie hat eine Abwrackprämie installiert (warum kommt uns das verdammt bekannt vor?), die Infrastruktur für Elektroautos verbessert und viel Aufklärungsarbeit betrieben. Cañas erkennt eine Aufbruchstimmung und will diese so gut es geht nutzen um ihre Mission voranzutreiben.
Der Abbau von Kohlenstoffdioxid ist die große Aufgabe unserer Generation und Costa Rica schreitet mit Siebenmeilenstiefeln voran. Es ist ein kleines Land, welches der Weltgemeinschaft eine bärenstarke Nachricht sendet.
Was können wir als Surfer dazu beitragen?

Gemeinsam mit Bali ist Costa Rica die zweite hervorragende Surfdestination, die single–use Plastik den Kampf angesagt hat. Gerade auf der ständigen Suche nach Reisedestinationen sollte man auch das grüne Gewissen des Landes mit in den Entscheidungsprozess einfließen lassen und nicht nur auf Flug und Hotelpreise achten. Also wenn man schon Übersee fliegt, dann wäre es sicher sinnvoll ein Land wie Costa Rica zu besuchen, die haben es sich redlich verdient (ja wir wissen, dass es dort bereits ein paar Leute gibt die gerne surfen).