Mikey Wright holt sich mit diesem Clip von einer perfekten Session in Snapper Rocks 40 Sekunden Ruhm ab. Kaum zu glauben, dass die Welle bis 2001 lediglich als durchschnittlich galt. Doch nur zwei Jahre später waren plötzlich Tube-Rides von zehn Sekunden und mehr möglich – die Geburtsstunde der Superbank.
Wie es zu dieser wundersamen Verwandlung kommen konnte? Ein paar Sandkörner waren schuld!
Wie alles begann…
Na gut, es waren etwas mehr als nur ein paar Sandkörner. Wahrscheinlich war es sogar so viel Sand, dass man damit locker das Empire State Building nachbauen könnte. Der verstopfte nämlich die Flussmündung des Tweed River vor dem Küstenort Coolangatta, so dass dort regelmäßig Schiffe auf Grund liefen. Um das zu verhindern, errichtete die Stadt 2001 eine Anlage, die den Sand aus dem Flussbett abpumpt und in der Nachbarbucht wieder ins Meer leitet. Was dann folgte, ahnte niemand und ließ die kühnsten Träume eines jeden Surfers wahr werden: eine perfekt geformte Sandbank, die Wellen produzierte, wie man sie bisher nur aus Comics kannte. Was war geschehen? Die Strömung hatte den abgepumpten Sand direkt in die Lagune von Rainbow Bay transportiert, die bisher vor allem Rentner und Kindern als Badeparadies gedient hatte. Dort füllten nun Milliarden von Sandkörner den Graben auf, der die beiden Spots Snapper Rocks und Kirra voneinander getrennt hatte. Beinahe über Nacht entstand so eine der längsten Wellen der Welt: An guten Tagen kannst du deinen Takeoff in Snapper machen und fast zwei Kilometer später in Kirra wieder an Land gehen!

Wie alles immer besser wurde…
Die wundersame Wandlung der Superbank, die ungefähr vergleichbar ist mit einem Sprung vom Kleinwagen zum Lamborghini, blieb natürlich nicht lange ein Geheimnis. Bereits 2002 fand in Snapper Rocks der erste Quiksilver Pro Gold Coast statt, der bis heute ein fester Bestandteil der World Tour geblieben ist. Und noch im gleichen Jahr sorgte Damon Harvey mit nur einer einzigen Welle dafür, dass der Name “Superbank” in aller Munde war: Er surfte in Snapper los und setzte erst erst vier Minuten später hinter dem Pizzahut-Restaurant in Kirra wieder einen Fuß auf Sand. Als dann 2003 auch noch der Film 3 Degrees herauskam, in dem Coolangatta-Local Jarrah Tutton in einer 20-Sekunden-Barrel verschwindet, erreichte der Hype um die Superbank ihren Höhepunkt.

Wie gut es heute ist…
Das letzte Mal für Aufsehen sorgte der Spot erst vor ein paar Tagen, als Mitch Parkinson auf einer Welle sieben Mal in der Tube verschwand! Menschenscheu sollte man allerdings nicht sein, wenn man die Superbank surfen möchte. Am 26. Januar, dem australischen Nationalfeiertag, war der Spot nicht nur “on fire”, sondern auch bumsvoll – zeitweise tummelten sich bis zu 600 Surfer im Lineup! Einer von ihnen: Der dreimalige World Champion Mick Fanning, der in Coolangatta aufgewachsen ist und die Veränderung des Spots hautnah miterlebt hat. Die Tube, in die Mick bei Minute 2:28 zieht, beweist, dass auch 15 Jahre nach der Entstehung der Superbank noch jedes Sandkorn perfekt platziert ist…
https://vimeo.com/153456545