Valeska Schneider ist vom Surfvirus infiziert und versucht eine Therapie dafür zu finden – ausgerechnet in Deutschland.

Text: Valeska Schneider/ Fotos Sylt: INSHORE

Surfen in Deutschland? – ein Therapiebericht von Valeska Schneider

Der Surfvirus geht um und breitet sich aus – das ist nichts Neues. Auch kein Problem für all jene, die am Meer wohnen und sich bei ersten Symptomen Linderung verschaffen können, ob in Portugal, Frankreich, Spanien, Bali…. Doch was tun, wenn man, wie ich, in Bayern geboren wurde und sich dann unvorsichtigerweise auf einer Reise in Australien infiziert hat?

Therapie 1:

Man verlegt seinen Wohnsitz an die Goldcoast/Australien und verknüpft Studium und möglichst viele Trainingseinheiten auf dem Board, um den Anschluss zumindest an die deutsche Spitze zu schaffen.

Seit Ostern sinken die Temperaturen und steigt die Wellenqualität in Victoria.
Valeska down under in Victoria.

Mit Glück, Ausdauer und vielen Flugkilometern habe ich es mit dieser Therapie in 6 Jahren geschafft, im deutschen Nationalteam bei den World Surfing Games (ISA) zu starten und Titel bei der DM und ADH in Frankreich einzufahren.
Nebenwirkung: Deutschland ist weit weg, Heimweh nach der bayerischen Heimat, Dirndl im Schrank. Besucht man seine Freunde in München, nagt der Zweifel, wie man den Entzug überstehen soll, auch wenn Riversurfing am Eisbach als First Aid eingesetzt werden kann.
Tja, also ist Auswandern angesagt, da ich in Deutschland – einem Landlocked-Country – dem Virus nicht die Stirn bieten kann. Oft habe ich diese These selbst bestätigt bekommen, wenn ich im Lineup auf meine Herkunft angesprochen wurde und mitleidige oder unglaubwürdige Blicke ernten durfte.

Oder haben wir was übersehen? Diese Frage führt uns zu Therapie 2 auf der nächsten Seite.