Laird Hamilton – der Superhuman
Laird Hamilton erscheint auf der Bildfläche wie eine Naturgewalt: 1.92 Meter groß, 105 Kilogramm aus Fleisch gemeißelte Muskelpakete schwer und augenscheinlich unzerstörbar wie ein Panzerwagen. Respekt verschafft dem 53-jährigen Amerikaner, der auf Maui lebt, aber nicht nur seine Erscheinung, sondern auch sein Surfen. Denn das, was Laird eine Surfsession nennt, könnte von Beobachtern eher als Dreharbeiten für einen James-Bond-Streifen gehalten werden.
Lairds Geheimnis:
Er begann sein Leben unter Wasser. Dank eines medizinischen Experiments brachte ihn seine Mutter 1964 in einem Salzwassertank zur Welt. Möglicherweise schafft Laird daher im Ozean, was andere für unmöglich halten. Okay, das hilft uns jetzt nicht weiter, weil das ziemlich schwer nachzuholen ist. Aber Laird hat auch paar Tipps, wie man vielleicht ein klein wenig wird wie er:
“Trainiere, aber richtig! Ich habe keinen festen Trainingsplan, das ist der schnellste Weg zu Burnout und tödlicher Langweile. Mein Sportprogramm verändert sich ständig, am besten jeden Tag. Hört auf euren Körper, er sagt euch schon, worauf er Lust hat. Manchmal sehe ich Jogger, die aussehen, als ob sie Schmerzen hätten – die sollten vielleicht besser einen anderen Sport ausprobieren. Fitnesstraining darf keine lästige Pflicht sein, sondern muss Spaß machen. Das vergessen viele.
Lauft barfuss. Beim Surfen braucht ihr jeden einzelnen Muskel und jede Sehne, die eure Füße zu bieten haben. Aber wie sollen die plötzlich der Belastung standhalten, wenn sonst ein Stützkorsett – eure Schuhe – die ganze Arbeit übernimmt.
Viele denken, beim Surfen geht es um Technik. Falsch! Es geht darum, sich im Ozean wohl zu fühlen. Wer beim Waschgang im Weißwasser in Panik gerät, wird sich auf seinem Board nie wohl fühlen. Geht schwimmen, tauchen oder bodysurfen und lernt den Ozean kennen, bis ihr euch in ihm wie zu Hause fühlt.
Trinkt keine Limonade. Die enthält weder Vitamine noch Mineralien, einfach nichts Verwertbares. Sie macht nur dick.
Richtig zu stürzen ist eine Kunst, und es dauert lange, bis man zum Meister wird. Zwei Tipps, bis es soweit ist: Bleibt entspannt, gegen die Wellen anzukämpfen vergeudet nur Sauerstoff. Und springt nie Kopf voraus vom Board, außer ihr wisst genau, wie tief das Wasser ist.
Jeder bekommt, was er verdient. Suchst du Ärger, wirst du ihn bekommen. Willst du einfach eine gute Zeit haben, klappt auch das. Es kommt nur auf deine Einstellung an.”
