Teahupo’o ist mit Sicherheit nicht die Welle, in die euch eure Eltern mit ruhigem Gewissen schicken würden, es sei denn sie wollen euren nächsten Geburtstag nicht mehr unbedingt miterleben. Es ist eine der heftigsten Wellen der Welt, wenn nicht vielleicht die Heftigste. Dieses Monster in einer Free Surf Session zu meistern ist eine Sache, sie unter kompetetiven Bedingungen zu surfen, was einen zu tiefen Takeoffs und kritischen Barrels zwingt, eine komplett andere Geschichte.
History
Seit den frühen 60er Jahren reisen Surfer aus aller Welt nach Tahiti um den kraftvollen open Ocean Swell zu surfen. Teahupo’o wurde jedoch die längste Zeit aus der Ferne beobachtet, ja gar als unsurfbar deklariert, es war einfach ein riesiger Closeout mit einer vermeintlich unüberwindbaren Speed Section.
Was bedeutet der Name
Teahupo’o bedeutet wörtlich übersetzt “Place of skulls” . Der Name kommt der Legende nach von den kannibalischen Vorgängen auf Tehapo’o. Der Sohn des King Tehapo’o rächte seinen Vater, indem er das Hirn seines Schlächters bei lebendigem Leib verspeiste. Na dann mal guten Appetit.

Dass die Welle den Namen des kannibalischen Tyrannen übernommen hat, passt wie die Faust aufs Auge. Denn auch das Monster welches vor dem Korallen Gürtel 400 Meter Off Shore lauert, hat schon den ein oder anderen Schädel geknackt und ist hinlänglich als eine der tötlichsten Wellen der Welt bekannt.
Erste Surfer wagen sich nach Teahupoo
So dauerte es bis 1985 als sich die ersten wagemutigen Locals um Thierry Vernaudon in die Welle trauten, jedoch surften sie Teahupoo in äusserst kleinen Bedingungen, nicht vergleichbar mit den Tagen, wenn das Monster erwacht.
In den 90er Jahren versuchten sich verschiedene Surfpro’s an der Welle, aber auch hier vermieden es die Jungs, dem Monstrum an seinen wütenden Tagen zu begegnen. 1997 wurde schliesslich der erste WQS Event in Tahitit ausgetragen, aber erst 1998 wurde die Welle das erste mal bei wirklich solidem Swell unter wettbewerbsbedingungen gesurft. Nach dem denkwürdigen Event von 1998 haben die Tour Organisatoren die Welle schliesslich direkt im Jahr drauf zum Event der Eliteliga WCT befördert was sie seitdem auch ohne Pause geblieben ist. 1999 surfte Tow In Pionier Laird Hamilton Teahupo’o schliesslich in einer bisher nicht für surfbar gehaltenen Größe.

Teahupo’o fordert seine Opfer
Im Jahr 2000 schrieb das Event dann die erste traurige Geschichte. Das Monster forderte seinen Tribut und local Surfer Briece Taerea wurde bei dem Versuch, ein riesen Set Set zu diven so heftig auf das nur 50 tief liegende Riff geschleudert, dass er nach zwei Tagen im Koma sein Leben verlor.
Slater gewann das Event, Andy Irons wurde für die beste Welle geehrt.
Was erwartet uns?
Während die wohl beste Tube der Welt in den letzten Wochen mit aller Vehemenz lieferte, sieht es für den Starttag 10.August mit einer Vorhersage von 3 Fuß eher Mau aus. Da aber das Competition Fenster bis 20. August geöffnet bleibt, und die Swell Vorhersage für Sonntag bereits einiges besser aussieht, sind wir guter Dinge eine gewaltige Show geliefert zu bekommen.

Titelverteidiger
Im letzten Jahr lieferten sich Julian Wilson und Gabriel Medina einen heftigen Schlagabtausch im Finale um die Krone von Teahupo’o, welches letztlich der Australier zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Der Heat wurde später von der WSL zum Heat des Jahres gekürt. Auch wenn die Wellen nicht besonder groß waren lieferten sich die Finalisten ein Kopf an Kopf Rennen auf höchstem Niveau.
Detailierte Informationen zum bevorstehenden Event findet ihr hier.
Was Teahupo’o leistet, wenn der Swell pumpt, das seht ihr auf der nächsten Seite