Nachdem wir letzte Woche einen Blick auf den Surfkurs der Zukunft geworfen haben, schauen wir uns heute an, was wir in der Zukunft unter den Füßen haben könnten: ein durchsichtiges Surfboard.
Was ist das?
Ein Surfboard, ein durchsichtiges. Oder genauer: Es ist lichtdurchlässig, so lautet nämlich die genaue Übersetzung der Eigenschaft “translucent”, die dem Board zugeschrieben wird. Aber das ist noch nicht alles. Denn dieses Board von Lucid Surf soll deutlich leichter und stabiler sein als normale Surfboards mit Schaumkern. Tatsächlich soll ein 5’9” Fish-Blank keine 1.500 Gramm auf die Waage bringen.

Funktioniert das?
Wir denken ja. Zumindest sehen die Fotos und auch ein paar kurze Videos auf der Facebook-Seite so aus, als ob das Board gut zu surfen ist.


Ist die Idee neu?
Tja, wenn wir das nur wüssten. Fakt ist, dass schon seit Jahren Shaper immer wieder mit sogenannten Cardboard-Boards experimentiert haben. Dabei wird der Schaumkern im Inneren eines Surfboards durch ein Skelett oder Wabensystem aus dünnen Kartonstreifen ersetzt – ähnlich der Honeycomb-Technik aus dem Snowboardbereich. Das schwierigste dabei ist wohl, Rocker und Rails mit Karton zu formen. Das könnte auch der Punkt sein, an dem Lucid Surf einen Schritt weiter ist. Denn anscheinend hat das Lucid Surfboard auch einen Wabenkern im Inneren (zumindest sehen alle Fotos so aus). In einem Video wirkt es so, als würden die Gründer behaupten, dass sie etwas besseres als Karton oder Aluminium gefunden hätten. Was das ist, verraten sie allerdings nicht.

Wer baut das?
Ryan Chickos und Chelsea Halonen, ein Pärchen aus Florida, steckt hinter Lucid Surf. Sie sagen, dass im Inneren Technik aus der Luftfahrtindustrie steckt. 2014 starteten die beiden einen Versuch, ihr Projekt per Kickstarter als Crowdfunding zu finanzieren. Damit kamen sie allerdings nicht gut an: Sie bekamen nur 300 Dollar als Projektunterstützung zusammen – nur zehn Prozent von den angestrebten 3.000 Dollar. Demnach schien das Vertrauen in die neue Surfboardvision nicht so groß zu sein. Oder die beiden machten einfach zu wenig Werbung. Denn Ryan hat tatsächlich einen Job in der Luftfahrtindustrie bei einer Helikopterfirma. Es ist also gar nicht so unwahrscheinlich, dass er dort auf einen Baustoff gestoßen ist, der die Surfboardindustrie umkrempeln könnte.
Kann ich das kaufen?
Nein. Nach einer Nachricht vom 20. März sind die Boards noch nicht erhältlich und das wohl auch noch ein paar Monate. Aber ein Verkaufsstart ist geplant, nur wann das ist, weiß noch niemand. Von der gescheiterten Crowdfunding-Kampagne ließen sie sich auf jeden Fall nicht abschrecken, ihr Projekt weiter zu verfolgen.

