Hand aufs Herz: jeder Surfaffine Mensch auf der Welt mit einem Zugang zu Social Media hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die längste und vieleicht größte, je in Uluwatu gesurfte Welle gesehen. Aber wer zur Hölle war denn der Dude der sie gesurft hat? Wir haben den Rekordmann ausfindig gemacht und haben erfahren dass er Eloy Lorenzo heißt und aus Brasilien kommt. Es ist die Cinderalla Story des Surfens.
Wieso ist Eloy so unbekannt?
Wir haben ihn um ein Interview gebeten und Eloy nahm dankend an, mussten jedoch erst einen Dolmetscher organisieren weil sein Englisch, nun sagen wir mal, relativ bescheiden ist. Dafür ist der bodenständige Brasilianer, den vor dieser Welle kaum ein Mensch kannte, unglaublich bodenständig und sprüht nur so vor Enthusiasmus. Die Dolmetscherin, eine Bekannte Eloys, erzählte uns das Eloy seid Jahren die fettesten Wellen dieser Welt charged, unter anderem Mavericks, Jaws und Teahupoo um einige zu nennen, er aber vor allem deshalb so unbekannt blieb, weil er keine sozialen Medien nutzte und auch sonst nicht gerade eine Selbstvermarktungsmaschine war.
Eloy, wo genau kommst du her?
Aus Salvador de Bahia Brasilien. Ich bin dort zwischen Küste und Land aufgewachsen.
Wann fingst du an die größten Wellen der Welt zu surfen und was war die furchteinflößenste Welle die du je gesurft bist?
Ich fing bereits mit 16 Jahren an, mich in wirklich großen Swell zu wagen. Es war im Juni 1997 als ein Monsterswell auf Brasilien zurollte, ich surfte meinen Homebreak Treceira Ponte, es war zwar riesig aber eben auch perfekt und clean. An diesem Tag sollte sich mein Leben für immer ändern. Diese Großen Wellen wurden zur Sucht.

Die wohl heftigste Welle die ich je in meinem Leben gesurft bin war sicher Maui. Ich saß oft alleine draußen, hatte keinen Jet Ski Support, es waren überall Felsen und es war vor allem körperlich und mental extrem anspruchsvoll, am Schluss der Session konnte ich wirklich kaum noch paddeln.
Warum haben wir bisher so wenig von dir gehört?
Na ja, ich hatte mein Business in Brasilien, ich und meine Familie reisten wenig bis gar nicht, bis zu dem Tag als ich mich entschied nach Pehahi zu gehen. Ich habe die Vetternwirtschaft und die mafiösen Strukturen in der Surf Industrie immer verachtet, habe mich deshalb nie um Sponsoren Verträge bemüht oder an Championships teilgenommen, ich habe mir also alles immer selbst finanziert. Seitdem ich jedoch auch international viele Bigwaves surfe habe ich mich nun entschieden, meine Leidenschaft mit der Öffentlichkeit zu teilen und die Liebe am Sport zu vermitteln. Ich hoffe dass ich jetzt bald einen Sponsorenvertrag bekomme und den Sport den ich so liebe, positiv beeinflussen kann.
Wie bereitest du dich auf so fette Wellen vor?
Also ich bin ja eigentlich Landwirt, dadurch bin ich sehr viel in Bewegung und halte mich fit. Ausserdem bin ich ein ganz ordentlicher und begeisterter Free Diver und praktiziere relativ viel Yoga. Ich bin ein sehr spiritueller Mensch, ich glaube an die heilige Dreifaltigkeit und bin mir sicher dass Gott mich schützt und mir die Wellen gibt die ich brauche.

Hast du so viel Media Attention erwartet?
Um ehrlich zu sein: Ja. Ich wusste dass dies der größte Swell ist, der Indonesien jemals erreicht hat. Ich habe die Welle seit mehr als einem Jahr beobachtet. Ich war mir bewusst dass ich etwas Besonderes geleistet habe.
Wann hast du erfahren, dass es die längste Welle war, die je in Uluwatu gesurft wurde?
Ich habe bereits vermutet dass meine Welle wirklich verdammt lang war. Ich bin in Uluwatu Outside in die Welle reingedropt und habe sie bis Padang Beach gesurft. Als meine Freunde, die vor Ort leben, wie der Big Wave Surfer Jhonny Dee mir sagte, dass es die eindrucksvollste Welle war, die er je in Uluwatu gesehen hat, wusste ich dass ich irgendwas richtig gemacht haben muss. In der Video Studie stellte sich später heraus dass es wohl die längste je gesurfte Welle war.

Wo bist du in zehn Jahren Eloy?
Ich werde mit meiner Lady in einem Catamaran um die Welt segeln, fischen gehen, ab und an auf meiner Farm chillen mit meinen Kindern und meinen Pferden.
Wer Eloy’s Meisterstück wider Erwarten noch nicht gesehen hat kann dies hier tun. Potentielle Sponsoren sollen sich einfach auf Eloy’s neuem Instagram Account melden