Mor Meluka weiß es, denn der 29-jährige Gründer des Cold Hawaii Surfcamps in Klitmøller war im Lineup, als die Session der Woche (zumindest für Dänemark) stattfand.
Verrätst du uns, wo diese Session am Mittwoch vor einer Woche stattfand oder ist es ein Secret Spot?
Oh, die Fotos sind in der Bucht von Klitmøller geschossen worden – also praktisch in unserem Vorgarten. Bevor wir aber ins Wasser sind, sind wir erstmal ins Auto und haben etliche Spots gecheckt. Nur um am Ende festzustellen, dass es nirgends besser war, als bei uns vor der Tür.

Die Fotos sehen für eine Wintersession traumhaft clean und easy aus. Waren die Bedingungen wirklich so “surffreundlich”?
Es täuscht ein wenig. Die Strömung an dem Spot macht jede Session zu einem harten Stück Arbeit, selbst bei cleanen Offshore-Bedingungen wie an diesem Tag.
Wintersurf in Dänemark klingt verdammt kalt. Wie waren die Temperaturen?
Klar war es kalt. Das Wasser hatte vielleicht fünf Grad, und die Lufttemperatur lag bei minus zwei Grad, was sich durch den Windchill eher wie minus acht Grad anfühlte. Aber ein 5/4 Wetsuit reicht für mich, um drei Stunden im Wasser zu bleiben.

Sind solche Wellen eher die Ausnahme im dänischen Winter oder gibt es solche Bedingungen am laufenden Band?
Wir bekommen jeden Winter solche Wellen, aber nie am selben Ort. Als Surfer bist du hier ständig auf Mission, um die Sandbank zu finden, die am besten funktioniert. Es ist keine Seltenheit, dass einer der bekannten Spots über Monate nicht ein Mal richtig läuft. Seit ich das Camp 2009 eröffnet habe, bin ich ständig on the road, um die besten Wellen zu finden, die die Nordsee zu bieten hat.

An vielen Orten in Europa (zumindest im nördlichen Teil) ist der Winter von Stürmen geprägt, die ohne Unterlass auf die Küste treffen. Surfer müssen dann oft auf den einen Tag mit guten Windverhältnissen hoffen. Ist das in Dänemark ähnlich?
Ja, ein wenig schon. Immer, wenn ein Sturm abzieht, bleiben noch gute Wellen direkt danach. Manchmal dreht der Wind aber auch mitten während eines Sturms und kommt plötzlich aus Süden und bringt uns Offshore.
Die Fotos wirken, als ob du eine Solosession hattest?
Nein, da waren schon ein paar Surfer im Wasser. Aber für viele war die Strömung einfach zu stark, also wurde es nie wirklich voll.