5. Der Alltag ist kein Honigschlecken
Es gab richtig viel zu tun! Ich hatte mir zwar reichlich Gedanken gemacht, wo wir strategisch am besten campen sollten, aber die Riffe vor der Haustüre sahen leider nur auf den Satellitenfotos gut aus. So lagen die besten Breaks immer eine Stunde Fußmarsch entfernt, und jede Surfsession musste zeitlich genau geplant werden. Denn außer zu surfen mussten wir uns ständig um Brennholz und Wasser kümmern. In einem unserer Camps hatte dann auch noch ein Waran unser Wasserloch als persönliche Badewanne auserkoren und musste ständig vertrieben werden. Dadurch war das Wasser ständig verschlammt und unser Filter schnell verstopft, was die Trinkwassergewinnung deutlich verlangsamte. Hin und wieder unternahmen wir aber dennoch längere Märsche, um weiter entfernte Riffe zu erkunden. Leider konnten wir nur einen Bruchteil aller potentielle Spots erreichen.

6. Die Ausbeute
Der Surf reichte von hundsmiserabel bis megalustig. Das größte Problem war der Wind, der uns in den ersten beiden Wochen ordentlich zu schaffen machte. Wir hatten wirklich nicht damit gerechnet, dass es Tag und Nacht unerbittlichen Onshore gab, der jeden der ziemlich guten Swells zunichte machte. Die Locals meinten, dass der Wind ungewöhnlich gewesen sei, ich glaube aber, dass wir zur falschen Zeit da waren. Nach zwei Wochen Onshore haben wir dann umdisponiert und sind in eine andere Ecke der Insel umgezogen, wo die Bedingungen dann passten. Wir fanden einen traumhaften Point in einer türkisblauen Bucht, der aber auch nach einer Woche Wartezeit nicht größer als hüfthoch werden wollte. Bei mehr Swell oder einer besseren Swellrichtung wäre das vermutlich eine Wahnsinnswelle. Dann fanden wir eine Monsterslab, von der wir aber die Finger ließen. Das Risiko einer Verletzung erschien uns einfach zu groß. Außerdem entdeckten wir einen wirklich feinen Deepwater-Peak, der vor einer vorgelagerten Insel aus Korallenschutt brach, die von Seevögeln und Seeschlangen belagert wurde. Und ganz am Schluss gab es eine kleine, megalustige Barrel an einem Riffpass, die in glasklarem Wasser brach. Unterm Strich war der Surf okay, für indonesische Verhältnisse aber etwas mager.