Im Dezember 2015 brachen Doro und Felix aus München auf, um über die Panamericana entlang des Pazifiks von Feuerland bis nach Alaska zu gelangen. Zwei Jahre dauerte ihr Trip. Was sie erlebt und wo sie die besten Wellen gefunden haben, erzählen sie hier.
Der Trip
Eigentlich hatte Felix den Truck für einen Afrikatrip gekauft, doch 2014 war ihm diese Tour dann doch zu heiß. Also sollte es als Ausweichziel nach Asien gehen. Seinen Job hatte er schon gekündigt, die Wohnung geräumt und den Abreisetermin festgelegt. Dann lernte er Doro kennen und blieb daheim. Ein halbes Jahr später beschlossen die beiden dann die Panamericana abzufahren, also vom südlichsten Punkt Südamerikas bis zum nördlichsten Punkt Nordamerikas. Der Truck kam dafür per Schiffscontainer nach Buenos Aires, und schon konnte es losgehen. Als wir die beiden für diese Geschichte erreichten, campten sie gerade auf der Baja California an einem Surfspot. Im Juli erreichten sie ihr Reiseziel: Alaska und sind mittlerweile wieder zu Hause in München. Nach 61.000 Kilometern, 17 Ländern und 716 Tagen on the Road.
Der Truck
Felix: “Gekauft habe ich ‘den Dicken’ – so heißt der Truck bei uns nur – vor knapp 4 Jahren in der Nähe von München für 3.900 Euro. Das Auto hatte einen Unfall, und in der Wohnkabine hat nichts funktioniert. Also habe ich erstmal jedes Wochenende an dem Pickup gearbeitet und etwa 2.000 Euro investiert. Dabei hat die Kabine Solarzellen, Kühlschrank, Heizung, Boiler, Herd, Toilette, Computer und einen Trinkwasserfilter bekommen. Die meisten Teile habe ich aber gebraucht gekauft oder vom Schrottplatz geholt. Mittlerweile ist an dem Pickup nur noch das Chassis original.”

Technische Details
“Im Prinzip besteht der Truck aus mehreren Autos. Das Fahrgestell kommt von einem Nissan MD21 KingCab aus dem Baujahr 1986 (wir drei sind alle gleich alt) und hat eine Laufleistung von 270.000 Kilometern (Tendenz steigend). Der Motor ist ein 2,7 Liter Turbodiesel aus einem Nissan Terrano mit unbekanntem Baujahr und ebensolcher Laufleistung. Das Getriebe stammt ebenfalls von einem Nissan Terrano und die Hinterachse von einem Nissan Frontie, die mit verstärkten Blattfedern und einstellbaren Zusatzfedern versehen wurde. Die Luftansaugung erfolgt über einen Schnorchel mit Zyklonfilter und wurde aus Abwasserrohren gebaut. Außerdem sind zwei sehr bequeme orthopädische Sitze von Recaro eingebaut.”
Gefahren
“Von Kriminalität haben wir persönlich bisher nichts mitbekommen. Wir waren auch einige Zeit in El Salvador und Honduras unterwegs, den beiden Länder, die wohl die ‚gefährlichsten‘ in Amerika sind, und selbst dort fühlten wir uns sicher. Natürlich muss man dort sehr gut aufpassen, wo man zum Übernachten parkt. Wer dort mehrere Tage einfach am Strand steht, läuft wohl große Gefahr ausgeraubt zu werden.”
Auf der nächsten Seite erfahrt ihr, wie viele Pannen die beiden auf ihrer Reise hatten und wo sie die besten Wellen gefunden haben.