Nathan war eine Institution in San Diego. Sein Homespot war Sunset Cliffs. Nathan war nicht gerade eine gern gesehene Person in Sunset. Aber sie respektierten ihn. Wenn man über Localism in San Diego redet, hat diesen Nathan wohl eingeführt. Die Regeln waren hart: Schwarze Wetsuits, weiße Boards, keine Leash und keine Frauen.
Nathan wurde am 30.Juni.1962 in San Diego Kalifornien geboren. Mit 7 Jahren bekam er von seiner älteren Schwester Michelle ein Surfboard zum Geburtstag. Er bekam nicht genug. Es war wie eine Droge. Jede freie Minute verbrachte er im Wasser, mit 11 war er so gut, dass die Locals ihn feierten und unter ihre Fittiche nahmen.
Nathan über Competions und Localism
Seine damaligen Idole tricherten dem jungen Ripper ein, dass Competitions ein No Go sind und es einen Ausverkauf des Surfens bedeutet. Es war nicht cool und Nathan mied diese.
Sunset Cliff ist ein heavy break, Nathan wollte diesen vor allem vor Kooks schützen und pflegte deshalb im Wasser einen sehr rauen Ton, oft kam es zu Handgreiflichkeiten, die dann am Strand fortgesetzt wurden. Nathan setzte sich meistens durch. San Diego Magazine interviewte den Local der ersten Stunde damals, er sagte, dass wenn jemand seinen Atem länger anhalten kann als er, gewinnt er und kann bleiben. Aber Nathan hatte große Lungen und so blieb sein Spot leer und die Atmosphäre aggressiv. Wenn man Nathan heute kennenlernt, ist es kaum vorzustellen, dass dieser vor Lebensfreude sprühende Mann solch ein Verhalten an den Tag gelegt hat. Aber so wurde es ihm von den Älteren vorgelebt und er tat, wie ihm geheißen wurde.
Zeiten ändern dich
Heute hinterfragt er diese Attitüde und verachtet sie. Obwohl sich Nathan selbst als Peter Pan bezeichnet, hat er seine Einstellung zum Leben geändert. Er versteht heute nicht mehr, weshalb er sich im Wasser so unfreundlich verhalten hat. Er ruinierte sich durch seine schlechte Laune seine eigenen Sessions. Kelly Slater sagte eins zu Nathan: Du bist so ein guter Surfer, du kannst jede Welle bekommen, die du willst, wieso solltest du dich also mit dem Rest beschäftigen. Heute denkt Nathan anders: Localism hat in seinen Augen nur dann eine Daseinsberechtigung, wenn es im Sicherheitsangelegenheiten geht, also wenn ein Surfer den Anforderungen eines Spots nicht gewachsen ist und sich und andere dadurch in Gefahr bringt. Aber Mobbing im Wasser führt er auf Unsicherheiten von Locals zurück, die selbst nicht besonders gut surften und Angst hatten, dass man ihnen den Rang abläuft.
Nathan, der selbst als Kind von den Älteren an die Hand genommen wurde, tat es diesen gleich und wurde eine Art Ziehvater für die Upcoming Generation in San Diego, er machte sich damit jedoch nicht nur Freunde, einige Core Locals sahen dass jetzt mit Kindern gespickte Line Up nicht gern, doch Nathan war der Boss, er erstickte dieses Aufbegehren im Keim.
Competition und der Job
Als Nathan mit 26 Jahren seine Frau kennenlernte, ermutigte sie ihn, an Contests teilzunehmen und sich von seiner Local Blase zu emanzipieren. Also meldete sich der damals 26-jährige am Ocean Side Lonboard Contest an und gewann. Er fand Gefallen dran, er nahm an Longboard und Surfboard Contests teil, seine Resultate waren gut und so klopfte mit Hawaiian Island Creations (HIC) bald der erste Sponsor an seine Tür, Rip Curl und O‘Neill folgten. Da er kein Budget bezog, sondern nur Geld über Wettbewerbe und Material Verkauf verdiente, fuhr Nathan zu See und fischte. Und das bedeutete gutes Geld. Er wurde mit 29 Jahren der jüngste Kapitän eines Fischkutters in Alaska und unter ihm dienten 54 Matrosen/Fischer.
Nathan über Laird und Kelly
Nathan bezeichnet Laird als Tarzan des Surfens. Er traf Laird als dieser 15 Jahre alt war durch einen gemeinsamen Freund in Kuai wo Laird aufwuchs. Später sollten sich ihre Wege wieder kreuzen, als beide von Oxbow gesponsort wurden. Sie trafen sich immer auf Sponsoren Terminen, Laird sorgte einfach für den Next Level Shit, er konnte seinen Atmem länger anhalten als so mancher Wal und surfte Teahupo‘o bei 30 Fuß über einem 60 Zentimeter unter Wasser gelegenem Riff.
Nathan traf Kelly damals in einem Restaurant, in welchem er arbeitete, nachdem er sich aus der Fischerei Szene zurückgezogen hatte. Eine von Nathans Arbeitskolleginnen datete den Superstar aus Florida, damit seine Freundin früher nach Hause konnte, faltete Kelly nach Dienstschluss mit Nathan Servietten und die beiden redeten über surfen, das Leben und gutes Essen in Kalifornien. Sie surften einen Charity Contest zusammen, Kelly kaufte später Teile an dem Restaurant in dem Nathan arbeitete.
Familie und Bali
Nathan hat 2 Söhne mit 2 verschiedenen Frauen. Seine Jungs sind sein Ein und Alles und obwohl er schon lange von Bali träumte, hielt ihn das Band, welches er zu seinen Söhnen hatte in Kalifornien. Er wollte erst gehen, wenn die beiden nicht mehr auf ihn angewiesen waren. Heute sind seine beiden Söhne Cole und Nate jr. 21 und 26 Jahre alt. Da beide passionierte Surfer sind, können sie heute den Wunsch ihres Vaters auf Bali zu Leben bestens verstehen.

Nate versuchte sich in mehreren Contests der WQS, für eine Pro Karriere reichte es nicht, er ist mittlerweile in die Fußstapfen seines Vaters getreten und fährt zur See. Trotzdem ist Nate Jr. der beste Surfer der Welt in den Augen seines Vaters.
Wenn man Nathan fragt, weshalb er den Kalifornischen Traum für Indonesien eingetauscht hat, fällt seine Antwort kurz und prägnant aus: in Amerika they live in fear, in Bali they live in love. Nathan hat hier ein Bikini Brand namens Olivia gegründet, hängt mit Bikini Models rum und trinkt Bintang in Padang, ein Strand den er als sein Büro bezeichnet.

Der gut gebräunte Amerikaner hockt meistens ab 12 in seinem Büro am Warung vor Padang Padang. Also wenn ihr in der Gegend seit nehmt euch ein Bintang Zeit und lauscht Nathans Klängen. Es lohnt sich.