Eigentlich hatten wir von der Flut der Wavepool Clips so langsam aber sicher die Nase gestrichen voll. Diese immer gleiche Welle mit ihrer Reisbrett Perfektion, auf der vom Surfanfänger über den Surfpro bis zur Hauskatze wohl schon so ziemlich alles gebarrelt wurde, was sich irgendwie auf dem Brett halten kann oder aber auch nicht.
Um aus dieser Masse hervorzustechen muss einem schon etwas ganz besonderes einfallen: Michael February ist eben das Unfassbare gelungen und er hat aus Stangenware ein Designerstück gemacht: der sympathische Südafrikaner und Capetown Local hat Style für ein ganzes Jahrzehnt. Das Surfen hat Michael von seinem Vater Isaac gelernt, der mit seinem damals einjährigem Sohn von Cape Town nach Kommetje zog, motiviert von seiner Liebe zum Surfen.
Apartheid und Surfen
Dass ein Schwarzer damals surfte, war in dem von der Apartheid gegeißelten Land leider alles andere als selbstverständlich und so weiß Michaels Vater Isaac Geschichten zu erzählen, die uns das Blut in den Adern gefrieren lassen. Solche wie dass der “Nigger” oder “Kaffa” sobald er in das Line Up paddelte von 15 Buren umzingelt wurde, die den Soul Surfer unter Androhung von Gewalt zwangen, das Lineup zu räumen. Zwar wurde diese unfassbare Dummheit namens Apartheid im Jahre 1994 durch den Volksheld Nelson Mandela offiziell abgeschafft, die Attitüde blieb jedoch in den Köpfen der Menschen und so hatte es Michael alles Andere als leicht in südafrikanischen Gewässern. Wie unfassbar stolz sein Vater sein muss, dass Michael sich allen Widrigkeiten zum Trotz zu einem der besten Surfer Südafrikas empor gearbeitet hat und der erste dunkelhäutige Surfer aus Südafrika ist, der mit der Weltelite um den World Title streitet.