Alle News, die für uns Surfer wichtig waren oder werden, auf einen Blick. Heute mit blutigen Boards, fiesen Sets und den besten Erholungstipps nach eben diesen.

Genau jetzt…
– also Samstagnachmittag – entwickelt sich etwas, das uns nächste Woche vielleicht die Haare zu Berge stehen lässt: Ein Tiefdruckgebiet. Die Modelle der Wetterexperten zeigen, dass sich der Sturm jetzt östlich von Japan über dem Pazifik formt und dann schnell größer und stärker werden soll. Wenn alles so kommt wie die Meteorologen denken, werden die Wogen auf dem offenen Meer so aufgepeitscht, dass sie bis zu 50 Fuß anwachsen und einen riesigen Swell Richtung Hawaii schicken. Erinnert ihr euch noch an Freitag, den 15. Januar? Der Tag, an dem in Jaws wahrscheinlich die größte Welle aller Zeiten angepaddelt wurde. Tja, dieser Rekord könnte schon nächste Woche wieder Geschichte sein, denn am Mittwoch und vor allem am Donnerstag nächster Woche werden Brecher der gleichen Dimension auf Hawaii erwartet.

Was so auf den Swellkarten erscheint...
Was so auf den Swellkarten erscheint…
... sieht vor Ort dann in etwa so aus. In der Mitte übrigens der Franzose Benjamin Sanchis während einer seiner ersten Sessions in Jaws am 15. Januar.
… sieht vor Ort dann in etwa so aus. In der Mitte übrigens der Franzose Benjamin Sanchis während einer seiner ersten Sessions in Jaws am 15. Januar.

Zerrissen hat es…
Kelly Slater. Tatsächlich hat der Spot Honolua Bay (eine klassischer Barrelspot auf Maui) den besten Surfer der Welt schon bei seinem ersten Ritt abgeworfen und sein Board gebrochen. Doch das war erst der Anfang. Als Kelly wieder an die Oberfläche kam, sah er zwei Dinge gleichzeitig: Dusty Payne in einer zylinderförmigen Tube entlangrasen und die Wellenlippe direkt auf seinem Kopf detonieren. Daraufhin wurde er in die Felsen am Ufer gewaschen, holte sich dabei ein paar kleine Schnittwunden (daher das Blut auf dem Rest seines Boards) und musste die Klippe hochklettern. Kelly hatte aber noch nicht genug, holte ein zweites Board und brach auch das. Davor erwischte er aber doch noch ein paar Wellen…

Selbst Kelly Slater verliert manchmal gegen den Ozean.
Selbst Kelly Slater verliert manchmal gegen den Ozean.

Wie geht Erholung…
wenn man von ein paar 40-Fuß-Sets durchgewaschen wurde? Ian Walsh setzte nach der rekordverdächtigen Session in Jaws auf Hitze und Kälte im direkten Wechsel.

Nach zehn Minuten im Eisbad bei frostigen fünf Grad...
Nach zehn Minuten im Eisbad bei frostigen fünf Grad…
... geht es 20 Minuten in die Sauna und dann wieder von vorn.
… geht es 20 Minuten in die Sauna und dann wieder von vorn.

Angst bekam…
einer, der eigentlich dafür bekannt ist, keine Angst zu kennen: Mark Healey, der Hawaiianer, der mit Haien taucht, der die größten Wellen jagt und der eigentlich alles macht, was Versicherungsberater weltweit als hochriskant bezeichnen würden. Klar, dass Mark am 15. Januar in Jaws im Lineup saß, als der größte Swell seit circa 15 Jahren anrollte. Er war sogar so lange im Wasser, bis alle anderen schon wieder am Ufer standen. Es war kurz vor Sonnenuntergang, Mark saß mutterseelenalleine auf seinem Board und wollte nur noch eine Welle. Da geschah es: Ein Hai tauchte direkt neben ihm auf und schwamm ein wenig in seiner Nähe herum. Tatsächlich drehte der Hai wohl genau an dem Punkt seinen Runden, wo Mark beim nächsten Set den Takeoff machen wollte. Das war selbst für Mark zuviel. Er rief seinen Jetski zu sich und verabschiedete sich in den Feierabend.

Mark Healey in Jaws, allerdings in diesem Moment ohne eine Spur von Angst.
Mark Healey in Jaws, allerdings in diesem Moment ohne eine Spur von Angst.

Ansonsten ging…
am letzten Sonntag der Big-Wave-Contest in Todos Santos über die Bühne (ein unheimlicher Spot übrigens, wie unser Spotguide weiß). Gewonnen hat Josh Kerr, der ansonsten auf der WSL-Tour um Punkte kämpft. Am unterhaltsamsten war der Livestream aber, bevor der Contest überhaupt begann. Denn etwa 30 Minuten vor dem Start hatten sich die Surfer schon im Lineup versammelt, als ein mächtiges Set am Horizont auftauchte. Alle paddelten wie die Verrückten, aber es half alles nichts mehr. Das Set mähte den gesamten Lineup nieder.

Panik 30 Minuten vor dem Contest.
Panik 30 Minuten vor dem Contest.