Heute ist Lay Day in Peniche beim Moche Rip Curl Pro Portugal und das ist auch gut so. Denn nach den Dramen der letzen Tage müssen sich die Wogen erstmal glätten. Außerdem herrscht gleichzeitig die bedrohliche Ruhe vor dem Sturm, der uns morgen trifft. Unsere Awards für alles, was war und was noch kommen wird:

Chips & Popcorn-Award
Für Heat 1 in Runde 4. Alle, die sich immer nur mit dem Besten zufrieden geben, sollten sich diesen Heat mit Filipe Toledo, Kolohe Andino und Brett Simpson anschauen. In keinem anderen Heat gab es höhere Punktezahlen oder bessere Wellen. Felipe benötigte für seine beiden Punktewertungen (9,23 & 9,77) dabei nur 3.27 Minuten.

Favoritenkiller-Award
Für die Wildcards, die in Portugal die gesamte Top 4 der Rangliste eliminiert haben: Mick Fanning, Adriano de Souza, Julian Wilson und Owen Wright, alle in Runde 2 oder 3 raus. Ein weiteres prominentes Opfer war Kelly Slater, der in Runde 3 zwar nicht von einer Wildcard, aber von Brett Simpson aus dem Contest geworfen wurde. Brett liegt übrigens aktuell auf Platz 34 der Weltrangliste und ist das ganze Jahr noch in keinem Wettkampf über Runde 3 hinausgekommen. Kelly und Mick gingen dann erstmal surfen und fanden eine einsame Welle, um ihren Frust abzubauen.

Double-Fistpump-Award
Für Gabriel Medina, der in Runde 3 beinahe auch noch zum Opfer einer Wildcard geworden wäre. Denn der Heat war schon fast vorbei und Caio Ibelli lag bequem in Führung, doch dann kam 90 Sekunden vor der Schlusssirene noch eine Welle für Gabriel. Klar, dass sich Gabriel nach dem Ritt gefreut hat, aber dieser Claim? Wer genau hinsieht, erkennt seine beiden Fäuste noch oben aus der Weißwasserwalze ragen.

Dicke-Bertha-Award
Für den kommenden Swell. Denn der könnte für eine gewaltige Show sorgen, wenn morgen 12-Fuß-Sets auf den Strand von Supertubos donnern. Leider wird es aber Onshore geben, also keine cleanen Bedingungen. Aber was macht mehr Spaß, als gemütlich am Bildschirm zuzusehen, wie sich die weltbesten Surfer gegen die geballte Gewalt des Atlantik stemmen. Drama ist für morgen (wenn der Rest von Runde 5 und die Quarters anstehen) daher so gut wie garantiert. Außer es wird zu wild, dann müssen wir wohl bis Mittwoch warten.

Peniche-Swell
Dunkelrot steht für Wellen von 36 Fuß und mehr.

MacGyver-Award
Für Wildcard Mason Ho, der bei uns mit einer kleinen Anekdote wieder Vertrauen in die Fluglinien weckte. Der Hawaiianer war zusammen mit den Pros Owen Wright und Matt Wilkinson auf einem Surftrip in irgendeiner fernen Ecke unseres Planeten. Matt und Owen mussten dann früher abreisen und nahmen aus Versehen alle Boardbags mit. So saß Mason neben einem Haufen Boards irgendwo in der Wildnis und suchte verzweifelt nach einer Lösung, wie sein Gepäck den Flug nach Hause überstehen könnte. Schließlich wickelte er seine Yogamatte um den Quiver, verschnürte alles mit seinen Leashs zu einem Paket und gab es so am Flugschalter ab. Das Wunder geschah: Alle Boards kamen unbeschadet am Ziel an. Wenn das mal keine Überraschung ist.

Showdown-Award
An Pipeline, wo beim letzten Contest im Dezember das Rennen um die Weltmeisterkrone entschieden wird. Vor Portugal hätten rein rechnerisch sieben Surfer den Titel holen können. Kelly Slater ist nach seinem frühen Ausscheiden nun aus dem Rennen. Bleiben noch sechs: Mick Fanning, Adriano de Souza, Julian Wilson, Owen Wright, Filipe Toledo und Gabriel Medina. Und alle können in Pipe den Titel holen. Tatsächlich ist durch das frühe Aus von Mick und Adriano, die die Rangliste angeführt hatten, der Wettkampf sogar knapper und damit spannender geworden. Owen und Julian sind ja ebenfalls schon ausgeschieden, aber falls Gabriel in Portugal gewinnt, würde er die Führung der Rangliste übernehmen. Filipe würde bei einem Sieg auf Platz 2 kommen. Wohl niemand hätte ein besseres Drehbuch für den Showdown um den Titel schreiben können.

10-Punkte-Award
Für Kolohe Andino, der im Superheat gegen Filipe Toledo und Brett Simpson die erste und bisher einzige 10 des Contests bekam.