Selbstoptimierung ist das Wort der Stunde. Jeder will kerngesund, durchtrainiert, Weltmeister im Schach und Boxen sein. Klingt ja auch toll, wenn da nicht der innere Schweinehund wäre, den es zu überwinden gilt. Wir verraten dir, wie das geht.

Teil 2: Richtig schlafen statt nur im Bett zu liegen

Denn wer auf einem Surftrip nicht richtig schläft, surft im Morgengrauen nur mit halber Kraft oder verpasst die Dawn Patrol gleich ganz.

Die Theorie:

Du bist selbst dafür verantwortlich, wie gut du schläfst und wie fit du am Morgen aufstehst. Das sagt zumindest der amerikanische Schlafforscher Leslie Sherlin, der mit seiner Firma SenseLabs Menschen durch Apps darin unterrichtet, richtig zu schlafen. Die Idee hatte Leslie wohl, als er Athleten, darunter Goldmedaillengewinner und Baseballprofis, untersuchte und immer zum gleichen Ergebnis kam: „Eliteathleten sind Eliteschläfer – sie können schnell einschlafen und schlafen tief und fest.“ Ihr Schlaf ist effizient, wie Leslie sagt.

Wie funktioniert’s?

Falsch ist es, sich nur darauf zu konzentrieren, die richtige Menge an Schlaf zu bekommen. „Es gibt keine magische Anzahl an Stunden, nach der wir frisch und erholt aus dem Bett springen“, weiß Leslie. „Es geht viel mehr um die Qualität des Schlafs als nur um die Dauer.“ Und jetzt wird es leider kompliziert. „Denn jeder Mensch reagiert anders.“ Um wirklich den perfekten Schlaf zu finden, muss man daher auch einige Wochen an Zeit einrechnen. Man muss exakt Buch führen, wann man Sport gemacht hat, was man am Abend gegessen hat, wie dunkel das Schlafzimmer war und wie man sich am Morgen gefühlt hat. Man kann sogar noch weiter gehen und Puls sowie Körpertemperatur messen. Mit der Zeit wird man Muster erkennen, was beim Schlafen hilft und was stundenlanges Herumwälzen verursacht. Zum Start gibt es aber ein paar Tipps, die bei fast jedem funktionieren.

Wer sich zwischen Montagmorgen und Freitagabend ähnlich fühlt, sollte an seiner Schlafperformance arbeiten.
Wer sich zwischen Montagmorgen und Freitagabend ähnlich fühlt, sollte an seiner Schlafperformance arbeiten.

Gut:

1. Leichtes Ausdauertraining am Abend kann laut einer Studie von 2010 drei Effekte auf einmal erzielen: schnelleres Einschlafen, tieferen Schlaf und mehr Energie beim Aufwachen. Nur nicht übertreiben und die Intensität des Cardiotrainings niedrig halten.

2. Atemübungen sind eine Wunderwaffe gegen Schlaflosigkeit. Denn so kann ganz leicht der Puls gesenkt und Stress ausgeblendet werden. Das entspricht ziemlich genau der perfekten Vorbereitung des Körpers auf den Schlaf. Einfach den Rhythmus von sechs Atemzügen pro Minute einhalten und sehen, was passiert.

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Das Ziel – zumindest fast.

Schlecht:

1. Zu hartes Training. Wer sich bis zum Limit verausgabt, kann als Folge oft schlecht schlafen. Falls das der Fall ist, hilft es, das Training in die Morgenstunden zu verlegen.

2. Laptops, Tablets oder Handys, bevor man ins Bett geht. Denn die LED-Bildschirme der Geräte werden mit sogenanntem blauen Licht beleuchtet. Eine Wellenlänge, die auf uns Menschen dieselbe Wirkung wie Koffein hat. Inzwischen gibt es einige Apps, die sich dieses Problems annehmen und blaues durch rotes Licht ersetzen.

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Na, wieder bis Mitternacht auf Tinder gesurft?

Der Weg zum Schlafprofi:

Eine Möglichkeit, seinen Rhythmus zu finden, ist die Körpertemperatur. Denn der Körper zeigt an, wenn er schlafen will, indem die Temperatur ein wenig fällt. Den Zeitpunkt zu finden, funktioniert nur durch regelmäßiges Messen. Fällt die Temperatur zum Beispiel gegen 22 Uhr ein wenig ab, ist es Zeit ins Bett zu gehen. Aber nicht überrascht sein, wenn du am nächsten Morgen früher und fitter aufwachst.

Hier geht’s zu Teil 1 unserer Pimp up your Life-Serie: Besser trainieren.