Flori Kummer wirkte so ein bisschen wie der Kindergärtner im erlauchten Kreis der besten Riversurfer Europas (Münchens). Die Eisbachlegende zeigte den Kids wo der Bartl den Most holt und surfte mit einer bärenstarken Performance bis ins Finale, gewonnen hat am Schluss aber trotzdem eine Young Gun.
Was für ein Kick-off Event für die Pure Surfcamps Rapid Surf League 2019. Der erste schöne Tag in München seit Monaten, die Jochen Schweizer Arena voll bis unters Dach und 24 Rapid Surfer, die mit dem sprichwörtlichen Messer zwischen den Zähnen in der Arena eingelaufen waren, um um jeden Punkt zu fighten. Wettkampfstimmung auf die bestmögliche Art und Weise. Anders kann man es kaum nennen.Nach dem Erfolg der Pure Surfcamps Rapid Surf League 2018, stand mit dem ersten Event 2019 für die Organisatoren auch der Start des „schwierigen zweiten Jahres“ an – wie toppt man 2018 war die alles entscheidende Frage. Die Antwort war ganz einfach: Bleibt bei Eurem Cut-to-Call© Heat-Format und lasst die Surfer einfach mal machen. Extrem motiviert aber immer mit „Bussi Nacken“ im Sinn, ging es dann auch von Runde 1 an ab. Manöver wurden rausgeballert, die Zuschauer gingen steil und von Luca Holy bis Flori Kummer, von Rosina Neuerer bis Kathi Gappmayr kam das volle Spektrum von Rapid Surfing Styles zwischen Ocean- und Skate-inspired auf die Citywave der Jochen Schweizer Arena.
Das Cut-to-Call© Heat Format macht jeden Heat zum Finale
Durch das Cut-to-Call© Heat Format der Rapid Surf League war jeder Heat für sich schon mit einem kleinen Finale im Call versehen und jeder Surfer konnte sich sicher sein, dass der individuelle Style den sie mitbringen spätestens im Call voll zum eigenen Vorteil genutzt werden kann. Gut zu beobachten im ersten Semi-Finals der Mädels, als Leilani Ettel auf 2 nach dem Cut, im Call auf Sophie Puchta traf. Nach Sophies Cut-Score hätte man zwar auf einen klaren Entscheid des Calls zugunsten Lanis gesetzt. Allerdings ging Sophie richtig hart mit bei Lanis Manövern, zeigte saubere Carves und 360er, gab so den Druck zurück an Lani und setzte sich am Ende als Underdog aus dem Call durch. Boom! Die Arena bebte, Sophie zog ins Finale ein und der Jochen Schweizer Pro hatte seine erste kleine Sensation. Ein perfekter Einstand auch für das Team des Bayrischen Rundfunks, der mit einem vollen Produktionsteam, 5 Kameras und Moderatoren vor Ort waren, um ab dem Semi Final der Damen über BRSport einen Live Stream in den Äther zu schicken. Checkt den Link im Anhang, um Euch den ganzen Event noch einmal anzuschauen. Und damit zurück zum Event Recap. Während Sophie sich im Semi Final Call der Damen auf Ihr smoothes Rail Game verlassen konnte, kam Flori Kummer als Dritter aus dem Cut des Männer Semi Finals mit einer riesigen Skateboarding-inspirierten Trickkiste in den Call. Dieser fiel kein geringerer JSA Resident Shredder Simon Bitterlich zum Opfer. Und das obwohl Simon durch den 2. Platz nach dem Cut das Anrecht auf 2 von 3 möglichen Calls hatte und Flori damit in der Rolle des Underdogs war. Nach 2 Calls stand es 1 zu 1, dann gingen Simon in seinem 2. und entscheidenden Call des Semi Finals 2 die Nerven durch und er versemmelte seinen Backside Air Reverse. Für Flori war das ein gefundenes Fressen, in den Augen vieler Zuschauer allerdings auch ein klarer Taktik-Fehler, denn, so war man sich einig, hätte Simon nur Rail Manöver gecallt, hätte er sich höchstwahrscheinlich aufgrund seines herausragenden Rail Games gegen Flori durchgesetzt. So aber zog Flori ins Finale ein und Simon hatte trotz Favoritenrolle das Nachsehen.
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