Wenn es ein Gesicht in der Surfszene gibt, dass keiner Vorstellung mehr bedarf, dann ist es wohl das von Strider Wasilewski. Und obwohl wir das Gesicht des sympathischen 46 jährigen mittlerweile im Schlaf nachzeichnen könnten, kennt wohl kaum einer Striders Geschichte, obwohl diese Hollywood Potential hat.

Strider wurde 1972 in Sonoma County Kalifornien geboren und schon seine Geburt war ein kleines Abenteuer. Da der Diensthabende Arzt anscheinend besseres zu tun hatte, musste sein Vater ran und so erblickte Strider unter erschwerten Umständen das Licht dieser Welt. Diese schwierigen Umstände sollten sich wie ein roter Faden durch Striders Curriculum ziehen. Striders Vater verbrachte die meiste Zeit im Gefängnis, das Haushaltsetat war knapp und als die Alleinerziehende Mutter mit den beiden Söhnen Strider und Mescalito 1977 nach Santa Monica zog, übernahm der Strand fortan die Erziehung der beiden Brüder. Da die Wasilewskis kein Geld hatten, um sich Surfboards zu kaufen, wurden die Jungs erfinderisch: In den 70ern war es Usus, Bretter ohne Leash zu surfen. Also schnappten sich die Jungs die Boards, nachdem sie an den Strand angespült wurden und surften sie solange, bis die Besitzer sie zurückforderten.

Surf und Model Karriere

Anscheinend funktionierte diese Behelfsmethode gut genug. 1984 gewann Strider den NSSA Jugend Titel und die Surfgemeinde hatte den Kalifornier fortan auf dem Radar. Und wenn es erstmal läuft dann läuft es meistens richtig: im gleichen Jahr wurde der Beachboy von einem Model Scout entdeckt und wurde mit Größen wie Cindy Crawford und Olivia Newton John abgelichtet.

Seine Sponsoren Verträge kamen von ganz alleine und so wurde der junge Strider unter anderem von Lost Surfboards, Body Glove und Quiksilver ausgestattet und als Markenbotschafter bezahlt. Es folgten verschiedene Covershots auf Modemagazinen und Surfmag’s, Wasilewski bereiste die Welt und verdiente ordentlich Geld damit. Doch gerade weil er das hässliche Gesicht des Lebens bereits kennengelernt hatte, investierte er sein kleines Vermögen schlau, kaufte Immobilien an, renovierte sie und veräusserte sie mit Gewinn weiter.

WSL

2012 cancelte Quiksilver den Vertrag mit dem in die Jahre gekommenen Strider. Im gleichen Jahr saß ihm das Finanzamt im Nacken, seine Mutter starb an Krebs und seine Frau war schwanger. When shit hits the fan. 2014 bewarb er sich bei der WSL und bekam erstmal eine Absage. Sie sagten sie stellen gerade niemanden ein. Aber Strider blieb hartnäckig und erklärte ihnen, wieso er unverzichtbar sei. Sie bräuchten einen kantigen Surfer vor dem Mikrophon, der das gelebt hat, was hier auf den Bildschirmen wiedergegeben wird. Er bekam die Chance, der Rest ist Geschichte.

Heute sieht man Strider neben den Pro’s im Wasser sitzen und er kommentiert was sie so treiben. Doch wenn sich die Chance bietet und mal eine Welle leer durchläuft, lässt sich der Vollblut Surfer diese nur selten entgehen und moderiert dann eben aus der Tube weiter, so geschehen in Cloud break, Tahiti und jetzt auf der WSL Surfranch. Wir bedanken uns bei dir Strider, für deine Hartnäckigkeit die uns deinen schier grenzenlosen Entertainment Faktor auf den Bildschirm gebracht hat.