Es gibt wohl keine Stadt auf der Welt, in der Jugendkultur so gelebt wird wie in Innsbruck. Die heimliche Haupstadt des Wintersports hat eigentlich alles, was ein Outdoor Sportlerherz begehrt. Fast alles. Es fehlt eine stehende Welle.
Wir haben Andreas Müllner in Sumbawa getroffen und ihn zum Status quo der Welleninitiative Surf’Inn befragt.
Andreas ist gebürtiger Münchner und surft schon ein gutes Jahrzehnt am Eisbach. Der passionierte Wintersportler zog 2016 für ein Masterstudium nach Innsbruck. In den Wintermonaten war er mit dem Skisport gänzlich ausgelastet, aber im Sommer fehlte ihm die heißgeliebte Eisbachwelle. Also fuhr der 29 jährige so oft wie möglich in die Heimat um zumindest an den Uni freien Tagen am Bach surfen zu können. Mit anderen Tiroler Surfern kam Oktober 2017 die Idee auf, ein Projekt für eine stehende Welle in Innbruck zu starten. Surf’Inn war geboren.

Andi, gib uns doch mal einen kurzen Überblick über das Projekt
Wir hatten anfangs ein Kernteam aus sieben Leuten, dass bereits nach weniger Zeit auf mehrere Dutzend anwuchs. Schließlich fällten wir die Entscheidung einen Verein zu gründen um einen geseztlichen Rahmen für die Verwirklichung unseres Projektes zu schaffen. Mittlerweile zählt unser Verein mehr als 100 Mitglieder und auf sozialen Netzwerken folgen uns mehr als 2000 Leute, das öffentliche Interesse ist groß, was unserem Anliegen Nachdruck verleiht.

Es gibt verschieden Arten eine stehende Wellen zu betreiben. In Langenfeld ist kürzlich ein Wellen Plugin in einem Baggersee installiert worden, welches elektrisch betrieben wird. Soll euer Projekt in eine ähnliche Richtung gehen?
Wir wollen eine natürliche Welle schaffen die keinerlei Ressourcen konsumiert und für jedermann nutzbar ist. Daher ist das Modell Langenfeld ist für uns uninteressant. Unser Ziel ist es eine Flusswelle zu bauen, die möglichst ganzjährig funktioniert und für alle kostenfrei zugänglich ist. Vorbild ist in jedem Fall eine Welle à la Münchner Eisbach.
Was für Standorte für die Welle habt ihr in Aussicht?
Wir haben uns mehrere Standorte in und um Innbruck angeschaut, unter anderem an verschiedenen Stellen an der Sill, die ein Zufluss zum Inn ist. Momentan testen wir die Realisierbarkeit an verschiedenen Standorten, wir haben uns aber noch nicht für einen konkreten Platz entschieden.
Wie weit seit ihr von einer Realisierung entfernt?
Wir stehen seit einigen Monaten im regen Austausch mit der Stadt Innsbruck sowie den verantwortlichen Bauträgern, welche die meisten Flussgrundstücke besitzen die wir ins Auge gefasst haben. Zudem werden wir von der Universität Innsbruck bei unserem Vorhaben unterstützt. In den ersten Gesprächen haben wir viel Zuspruch erfahren; das Interesse unsere Causa zu unterstützen ist definitiv gegeben was uns hoffen lässt, in absehbarer Zeit mit dem Bau einer Welle zu beginnen. Aber genaue Daten zu nennen wäre Stand jetzt vermessen.

Was sind die nächsten Schritte?
Wir haben nächste Woche einen weiteren Termin mit der Stadt Innsbruck, in welchem grundlegende Fragen zu potentiellen Standorten geklärt werden sollen.
Du kannst das Projekt Eine Welle für Innsbruck hier aktiv unterstützen: River Surfing Austria.
Weitere Informationen und Updates zum Projekt könnt ihr auf der Facebook Seite von Surf’Inn erfahren.