Zwei Unternehmen kämpfen darum, den Wavepool der nächsten Generation zu erschaffen. Wer hat die Nase vorn, und wie wird die Welle der Zukunft aussehen? Wir haben nachgefragt.
Worum geht’s?
Wie der Titel schon sagt um das Kopf-an-Kopf-Rennen zweier Unternehmen, die beide den besten Wavepool aller Zeiten kreieren wollen. Das heißt: Barrelnde Wellen im Sekundentakt, die auch noch die eine oder andere Air-Section haben.
Wer sind die Wavepool-Konkurrenten?
Auf der einen Seite steht die Kelly Slater Wave Company, die von Kelly gegründet wurde und deren Prototyp in Kalifornien wohl jeden Surfer weltweit in ungläubiges Staunen versetzte. Auf der anderen Seite stehen die Spanier, die Wavegarden vor einigen Jahren ins Leben riefen.
Kellys Surfranch erscheint manchem wie das Paradies auf Erden.
Wie gut sind die Wavepools jetzt schon?
Der Wavepool auf Kelly Slaters Ranch hat eindrücklich bewiesen, dass eine richtige Tube nicht unbedingt im Ozean brechen muss. Das Problem ist, dass nur alle paar Minuten eine Welle produziert werden kann. Das reicht aus, um unglaubliche Videos zu drehen und ein paar Kumpels von Kelly eine unvergessliche Session zu bereiten. Um aber einen Wavepool als Geschäftsmodell zu betreiben, reicht die Wellenfrequenz nicht aus.
Gabriel Medina zeigt, was ein Profi aus Kellys Welle machen kann.
Die Jungs von Wavegarden haben die Prototyp-Phase schon lange hinter sich gelassen. Denn inzwischen gibt es schon zwei Wavepools, die mit der Wavegarden-Technologie betrieben werden: Surf Snowdonia in Wales und NLand Surf Park in Texas. In den Wavegarden-Wavepools dauern die Pausen zwischen zwei Wellen 3 bis 5 Minuten. Aber es wird gleichzeitig eine Rechte sowie eine Linke durch den Pool geschickt, und es gibt zudem noch mehrere Takeoff-Punkte. So können mehrere Surfer eine Welle gleichzeitig reiten, ohne sich in die Quere zu kommen. Ein anderes Problem ist die Power der Wavegarden-Wellen. Denn die sind eher flach und für richtig gute Surfer nicht sehr herausfordernd. (Was ein Surfer aus München im Wavepool von Wales erlebte, könnt ihr hier lesen.)
Zum Vergleich: ein Cowgirl auf den Wellen des NLand Surf Parks in Texas.
Und was ändert sich jetzt?
Viel, sehr viel sogar, wenn man einigen Gerüchten in der Surfszene Glauben schenkt. Denn vor 24 Stunden veröffenlichten die Jungs von Wavegarden dieses Foto:

Geschossen wurde es im neuen Prototypen, der seit einiger Zeit unter strengster Geheimhaltung irgendwo im spanischen Baskenland existiert. Ein Name für den neuen Wavepool ist aber schon gefunden: The Cove. Eindeutig ist, dass der Pool eine Tube produzieren kann, die mit Kellys Wavepool anscheinend mithalten kann. Aber das ist noch nicht die größte Neuerung. Denn The Cove soll tatsächlich 1.000 Wellen pro Stunde produzieren können – also alle 4 Sekunden eine Tube. Ende letzten Jahres durften die World Tour Pros Josh Kerr, Filipe Toldeo und Sebastian Zietz die Wellen des Prototypen testen. “Wir hatten jeder locker 65 Wellen in einer Stunde”, berichteten sie danach. “Der Ritt bestand aus einem steilen Drop direkt in eine Barrel und einem darauffolgenden Face für ein paar Turns.” Faszinierend fanden die Profis auch, dass die Schulter der Welle den Surfern richtig entgegen kam, es also eine konkave Pocket gab, in die sie ihre Turns setzen konnten. Bisher waren die Wellen in einem Wavepool nämlich eher konvex. Die Schulter der Welle drehte sich also von dem Surfer weg. Wann das Geheimnis rund um The Cove gelüftet wird, weiß im Moment aber niemand.

Sicher ist dagegen, dass auch auf Kellys Ranch gearbeitet wird. Denn im August soll dort ein erster Contest stattfinden und dafür muss die Welle komplett neu erfunden werden. Was wir darüber wissen, findet ihr hier in unseren aktuellen News der Woche.